Pflanzenfärben



Das Färben mit Pflanzen hat eine jahrtausendalte Tradition. Schon die alten Ägypter färbten in aufwendigen Verfahren ihre Stoffe und Gewänder mit Pflanzenfarben wie der Krapp oder Indigo. Im Mittelalter waren Färbereien weit verbreitet. Meist griff man auf einheimische Färberpflanzen zurück, welche oft Heilpflanzen zu gleich waren.
Mit dem Aufkommen von synthetischen Farben im 19. Jahrhundert verschwanden allmählich die Naturfarben und mit ihnen viel Wissen um das Färben mit Pflanzen.

 

Färben

 Die Pigmente werden aus Blättern, Blüten , Zapfen , Wurzeln , Rinden und Beeren gewonnen. Um die natürlichen Farben im Stoff festzuhalten (waschecht zu machen) ist es wichtig, den Stoff vorher zuerst vorbehandelt d.h. entschlichtet  (Entfernung des Schutzschildes auf dem Stoff) und gebeizt zu haben.  Um die Farbe im Stoff zu "fixieren" , wird der Stoff mit Hilfe von  Mineralsalzen ( Aluminium o. Eisen) oder Sojamilch gebeizt . Es eignen sich tierische ( Wolle, Seide) und pflanzliche Stoffe wie Baumwolle, Leinen, Hanf und Nesseln zum färben mit Pflanzen.
Um einen Farbsud anzusetzen, wird ein Topf mit Wasser mit dem Färbematerial bis zum kochen gebracht und für einige Zeit heiss gehalten. Danach wird der Sud abgeseiht.
Anschliessend wird der vorbehandelte Stoff für mehrere Stunden in das Färbebad gegeben, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Eine weitere tolle Methode um Farbpigmente im Stoff festzuhalten, ist das Bündelfärben (engl. Bundledye).
Bei dieser Methode wird das Färbegut auf den vorbehandelten Stoff in Mustern ausgelegt oder wild gestreut.
Anschliessend satt eingerollt oder gefaltet und im Wasserdampf gedämpft.
Mit dieser Art des Färbens sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Da viele Einflüsse von Aussen die Farbnuancen mitbestimmen, können die Farbtöne nie ganz genau im Voraus bestimmt werden , was jedes gefärbte Stück Stoff einzigartig macht.
Eine natürliche Batik (Musterung) kann entstehen.

Nach dem Färben werden alle meine Stoffe in der Waschmaschine gewaschen , denn einige Farbe ergrauen nach Veränderung des PH Wertes im Wasser oder Kontakt mit Waschmittel, z.B. Holder-oder Brombeeren.


 Nicht alle Pflanzenfarben sind Lichtecht, manche verblassen bei ständiger direkter Sonneneinstrahlung. Wie übrigens        synthetische Farben auch.



Aufzählung einiger heimische Färberpflanzen:

Je nach Jahreszeit und Standort einer Färberpflanzen, kann die Farbe leicht variieren.

Gelb

  • Färberkamille
  • Rainfarn
  • Echte Goldrute
  • Heidekraut
  • Rhabarber
  • Zwiebelschalen

Orange

  • Färber-Meister
  • Wacholder
  • Farn
  • rote Zwiebelschale

Rot/Rosa

  • Krapp
  • Birkenrinde
  • Schwarzdorn
  • Weissdorn
  • Preiselbeeren

Blau

  • Ligusterbeeren
  • Waid
  • Rotkohl
  • Stockrose
  • Klatschmohn

Grün

  • Schilfblüte
  • Efeu mit/ ohne Eisenessig
  • Brennessel mit/ohne Eisenessig
  • Salbei
  • rote Haselblätter (im Frühling)

Braun

  • Baumnussschale
  • Erlenzapfen
  • Eicheln

Violett

  • Holder
  • Brombeere
  • Heidelbeere
  • Stockrose

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